Der Softwarekonzern Salesforce (WKN: A0B87V) hat Dienstagabend nach Börsenschluss sein Quartalsergebnis präsentiert. Mit den aktuellen Zahlen übertraf das Unternehmen die Erwartungen teilweise deutlich. Zusätzlich wurde die Gewinnprognose angehoben und die Erwartungen beim Umsatz für das Gesamtjahr gesenkt. Die Salesforce Aktie reagierte mit einem deutlichen Sprung nach oben.
Q1 2022 | Q1 2021 | Veränderung | |
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Umsatz | 7.411 Mio. US-$ | 5.963 Mio. US-$ | +24 % |
Gewinn je Aktie | 0,98 US-$ | 1,21 US-$ | -19 % |
Freier Cashflow | 3.497 Mio. US-$ | 3.057 Mio. US-$ | +14 % |
“We had another great quarter, delivering $7.4 billion in revenue, up 24% year-over-year. There is no greater measure of our resilience and the momentum in our business than the $42 billion we have in remaining performance obligation, representing all future revenue under contract. While delivering incredible growth at scale, we’re committed to consistent margin expansion and cash flow growth as part of our long-term plan to drive both top and bottom line performance.”
Marc Benioff, Co-CEO Salesforce
Das Wichtigste im Überblick
Der Umsatz stieg in Q1 um knapp ein Viertel im Vergleich zum Vorjahr auf 7,41 Milliarden US-Dollar. Den Großteil verdient der Konzern über Abonnements und Support (93 %). Salesforce konnte in allen drei Regionen zulegen. Den mit Abstand größten Umsatz erzielt das Unternehmen in der Region Americas mit knapp 5 Miliarden US-Dollar. Dahinter folgen Europa mit 1,74 Milliarden und Asien Pazifik mit 702 Millionen US-Dollar. Europa entwickelte sich mit einem Wachstum von jeweils um die 40 Prozent in den letzten beiden Quartalen am dynamischsten. Somit lag das Umsatzergebnis insgesamt rund 30 Millionen US-Dollar über dem prognostizierten Rahmen.
Der Gewinn ging dagegen um 19 Prozent auf 0,98 US-Dollar je Salesforce Aktie zurück. Damit lag der Wert jedoch ebenfalls über der Markterwartung von 0,94 US-Dollar. Für das kommende Quartal hob das Management die Gewinnprognose um mehr als zehn Cent je Aktie an. Gleichzeitig wurden die Erwartungen beim Umsatz jedoch heruntergeschraubt. Die sehr positive Reaktion an der Börse zeigt, dass Anleger den Gewinnoptimismus stärker würdigen.
300 Millionen für CO2 Removal-Technologie
Gemeinsam mit Microsoft (WKN: 870747) investiert Salesforce 300 Millionen US-Dollar in Technologien, welche Kohlendioxid aus der Luft entfernen können. Die Initiative aus den USA hatte bereits im April zwei Milliarden US-Dollar für seine Ziele eingesammelt. Auch Alphabet möchte sich mit weiteren 200 Millionen US-Dollar beteiligen. Einige Experten sagen, dass zum Erreichen der globalen Klimaziele die alleinige Reduktion des Ausstoßes von Treibhausgasen nicht mehr ausreicht. Darüberhinaus müssten Technologien entwickelt werden, die CO2 wieder aus der Atmosphäre binden können. Die Finanzspritze könnte der aufstrebenden Branche weiteren Schwung verleihen. Und Salesforce ist vorne mit dabei.
Tech-Konzerne, die ihr Geld verstärkt mit Cloud-Angeboten verdienen, müssen verstärkt Wege finden, um das auf nachhaltige Weise zu tun. Kann die Cloud nachhaltig sein? Microsoft zum Beispiel will das bis 2030 beweisen. Ab Beginn des nächsten Jahrzehnts will der Konzern mehr CO2 aus der Atmosphäre entfernen als ihr zuzuführen. Erfolge bei der Entwicklung von Carbon-Removal-Technologien sind dafür eine klare Vorraussetzung.
Salesforce Aktie: In direkter Konkurrenz zu Microsoft
Die aktuellen Zahlen zeigen, dass Salesforce sich in der konkurrenzstarken Cloud-Computing-Branche behaupten kann. Im vergangenen Sommer ging der Konzern mit der Übernahme des Remote-Work- und Kollaborations-Tools Slack einen wichtigen Schritt. Spätestens seitdem befindet man sich auch in direktem Wettbewerb mit Microsoft und seinem Programm Teams. Microsoft hatte zuletzt starke neue Features für das eigene Tool vorgestellt. Auch Salesforce hat längst sein Potenzial bewiesen, eine vollwertige Technologieplattform für eine große Bandbreite an Konzernen zu werden. Mit Blick auf die aktuelle Entwicklung der Salesforce Aktie scheinen nicht nur wir vom Weg des Unternehmens überzeugt zu sein.
Julian besitzt keine der im Artikel erwähnten Aktien.