Neben Meta (WKN: A1JWVX), Alphabet (WKN: A14Y6F) und Co. rücken auch Cybersecurity-Spezialisten wie Fortinet (WKN: A0YEFE) im Russland-Ukraine-Krieg in den Vordergrund. Einige Stunden vor dem sichtbaren russischen Angriff wurden schon die ersten digitalen Salven auf die Ukraine abgefeuert. Ein Cyber-Krieg mit groß angelegten Hackerangriffen läuft so seit Beginn des Konflikts im Hintergrund. Laut dem Handelsblatt hat Russland tausende Computersysteme zerstört und wichtige Teile der ukrainischen IT-Infrastruktur lahmgelegt. International wächst die Angst vor noch deutlich größeren Schäden durch die nächste Generation von Schadsoftware. Die Fortinet Aktie kletterte in den ersten fünf Tagen des Krieges um satte 21 Prozent. Ein klares Marktsignal: Spezialisten für Cyberabwehr könnten von der modernen Kriegsführung profitieren.
Cyberwar lässt reichlich Geld fließen
Bereits vor Ausbruch des Krieges trugen digitale Angriffe und deren Abwehr auf internationaler Ebene stark zum Cybersecurity-Markt bei. Der Umsatz in diesem Bereich betrug 2020 etwa 40 Milliarden US-Dollar und wird verstärkt zum Wachstumstreiber. Die Marktforscher bei Mordor Intelligence gingen bislang von einer jährlichen Wachstumsrate von knapp 17 Prozent aus. Somit soll der Branchenumsatz bis 2026 auf etwa 103 Milliarden US-Dollar anwachsen. Das ist bereits eine beeindruckende Entwicklung, von der die Fortinet Aktie profitieren kann. Der nun verschärfte Fokus durch die neuesten Ereignisse könnte zu einer noch stärkeren Dynamik im Markt führen.
Alphabet investiert aggressiv in eigenen Schutz
Ins Bild passt da, dass die Alphabet-Tochter Google mit dem zweitgrößten Deal der Unternehmensgeschichte in die eigene Cybersicherheit investieren möchte. Für 5,4 Milliarden US-Dollar will man den Cyberspezialisten Mandiant aufkaufen. Auch wenn der Kaufwunsch kurz nach Kriegsausbruch wohl eher Zufall ist, bestätigt er den bestehenden Trend. Google-Cloud-Chef Thomas Kurian kommentierte den möglichen Deal:
„Organisationen auf der ganzen Welt sehen sich mit noch nie da gewesenen Herausforderungen im Bereich der Cybersicherheit konfrontiert, da die Raffinesse und Schwere der Angriffe, die früher auf große Regierungen abzielten, nun auf Unternehmen in allen Branchen übergreifen.“
Eine große Sorge europäischer und US-amerikanischer Konzerne ist, dass Moskau nun mit verstärkten Cyberangriffen auf die umfassenden Sanktionen reagiert. Zu Beginn des Konflikts warnte die Europäische Zentralbank die europäischen Kreditinstitute genau davor. Und auch die Behörde für Cybersicherheit in den USA ist aufgrund wahrscheinlicher Attacken auf die Industrie-Infrastruktur in erhöhter Alarmbereitschaft.
Fortinet Aktie: Findet man weiter die richtigen Lösungen?
Auch im ganzen Cybersicherheits-Markt steckt mit Blick auf die Zukunft enormes Wachstumspotenzial. Von 218 Milliarden US-Dollar (2021) geht es laut Prognosen in den nächsten fünf Jahre auf 345 Milliarden US-Dollar Gesamtumsatz nach oben. Ob Fortinet von einem sich hochschaukelnden Cyberwar profitieren kann, hängt natürlich auch stark von den eigenen Angeboten ab. Die Branche ist hochdynamisch und Teilnehmer stets von disruptiven Entwicklungen bedroht. Neue Schadsoftware, wie die derzeit in der Ukraine wütende HermeticViper, verlangt immer wieder nach neuen Lösungen. Grundsätzlich gehe ich stark davon aus, dass die Fortinet Aktie am rasant steigenden Bedarf gut verdienen kann. Der Cyberspezialist aus dem Sunnyvale bleibt daher aus meiner Sicht sehr interessant für langfristige Investoren.
Julian besitzt keine der im Artikel erwähnten Aktien.