Vor dem amerikanischen Handelsstart gab am Mittwoch der Konsumgütergigant Procter & Gamble (WKN: 852062) seine Zahlen für das erste Quartal 2022 bekannt. Der Pampershersteller konnte die Investoren mit den Zahlen vollständig überzeugen. Der Umsatz legte organisch um zehn Prozent auf 19,4 Milliarden US-Dollar zu und auch der Gewinn je Aktie kletterte um sechs Prozent auf 1,33 US-Dollar. Zudem wurde auch die Umsatzprognose für das laufende Jahr leicht angehoben.
Procter & Gamble Q1 2022 Ergebnisse
Q1 2022 | Q1 2021 | Veränderung | |
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Umsatz | 19,4 Mrd. US-$ | 18,1 Mrd. US-$ | +7,2 % |
Gewinn je Aktie | 1,33 US-$ | 1,26 US-$ | +5,6 % |
EBIT | 4,0 Mrd. US-$ | 3,8 Mrd. US-$ | +6,3 % |
Das Wichtigste im Überblick
Insgesamt konnte Procter & Gamble den Umsatz im ersten Quartal organisch um zehn Prozent steigern. Hauptgrund für diese Umsatzsteigerung waren Preissteigerungen. Diese standen für fünf Prozent des gesamten Umsatzwachstums. Weitere drei Prozent des Wachstums sind auf eine Steigerung der Absatzmenge zurückzuführen. Gerade die Preissteigerungen von durchschnittlich fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr zeigen, dass Procter & Gamble es eindeutig gelungen ist, die steigenden Herstellungskosten an die Verbraucher weiterzugeben.
We delivered another quarter with strong sales growth and made sequential earnings growth progress despite significant and increasing cost headwinds.
Jon Moeller, CEO
Beauty Segment
Das Segment Beauty wuchs in den ersten drei Monaten des Jahres 2022 am schwächsten. Organisch konnte der Bereich lediglich um drei Prozent zulegen und sämtliche Steigerungen gingen zurück auf die Erhöhung von Preisen.
Grooming Segment
Der Bereich Grooming (Deutsch: Körperpflege) konnte im Gegensatz zum Segment Beauty immerhin um acht Prozent zulegen. Besonders die Pflegeprodukte rund um das Thema Rasierer konnten stark zulegen.
Health Care
Mit einem organischen Umsatzwachstum von 16 Prozent war der Health Care Bereich von Procter & Gamble der absolute Wachstumstreiber. Besonders hervorzuheben sind in diesem Bereich die persönlichen Gesundheitsmittel zur Linderung von Erkältungen, Husten und Schnupfen. Dieser Bereich wuchs um mehr als 30 Prozent. Jedoch geht dies zum Teil auch auf einen Erholungseffekt zurück, da diese Mittel mit den verstärkten Lockdowns im Jahr 2021 einen geringeren Absatz als normal erlebten.
Weitere Bereiche
Die beiden Bereiche “Fabric & Home Care” und “Baby, Feminine & Familiy Care” konnten jeweils um zehn Prozent organisch wachsen. Das Wachstum in beiden Bereichen wurde weder durch positive, noch durch negative Ausreißer bedingt, sondern stand auf einem breiten Fundament.
Ein dynamischer Start ins neue Jahr
Nach diesem positiven Start in das neue Jahr mit Wachstum in allen Geschäftsbereichen hob Procter & Gamble die Jahresprognose für den Umsatz leicht an. Zuvor war das Ziel den Umsatz gegenüber dem Vorjahr um drei bis vier Prozent zu steigern, von nun an soll die Steigerung im Bereich zwischen vier bis fünf Prozent liegen. An der Gewinnprognose wurden jedoch keine Veränderungen vorgenommen. Hier geht Procter & Gamble weiterhin von einem Wachstum zwischen drei und sechs Prozent aus.
Unter dem Strich lieferte Procter & Gamble sehr solide Zahlen. Zwar spürt der Konsumgütergigant durchaus steigende Kosten aufgrund von steigenden Rohstoffpreisen, steigenden Frachtkosten und negativen Währungseffekten, jedoch gelingt es Procter & Gamble bisher diese Kosten an die Kunden weiterzugeben. An den Zahlen von Procter & Gamble lässt sich daher auch sehr schön die Inflation “ablesen”. Der Konzern verkauft eine große Palette an Produkten, welche jeder heutzutage benutzt. Zur Herstellung dieser Produkte fallen auf der einen Seite mehr Kosten an, aber auf der anderen Seite hat Procter & Gamble dann auch die Preise im Durchschnitt um fünf Prozent erhöht.
Die Aktie von Procter & Gamble bleibt nach diesen Zahlen natürlich weiter Teil unserer Top-50 Aktien. Gerade in solch unsicheren Zeiten können diese “sicheren” Konsumgüteraktien in der Regel besonders glänzen. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass die Aktie aktuell im historischen Vergleich relativ teuer bewertet ist. Qualität hat nun mal ihren Preis. Für einen Neueinstieg würden wir jedoch eher auf einen Rücksetzer beziehungsweise eine Seitwärtsbewegung der Aktie warten.
Robin besitzt keine der im Artikel erwähnten Aktien.