Die Amazon Aktie (WKN: 906866) möchte zur Erweiterung seiner Cloud-Services weltweit 32 neue Minirechenzentren aufbauen. Die „Local Zones“ genannten Server-Strukturen gibt es bislang nur in den USA. Besonders das Live-Videostreaming sowie die Gaming-Branche profitiert von der Expansion.
Viele „Local Zones“ kommen nach Europa
Ob Berlin, München, Amsterdam, Lissabon oder Brüssel: Auch nach Europa kommen insgesamt elf „Local Zones“ des Innovationstreibers im Cloud-Bereich. Sie werden dafür sorgen, dass die Latenz von Online-Anwendungen im jeweiligen Umkreis nach unten gehen. Als Latenz, im Gamer-Jargon oft auch „Ping“ genannt, versteht man den Zeitraum, die ein kleines Datenpaket vom Gerät des Nutzers zu einem Internet-Server und wieder zurück braucht. Aufgrund der geographischen Nähe zwischen Server und Nutzer kann der Konzern um die Amazon Aktie Latenzen im einstelligen Millisekundenbereich versprechen. Hiervon werden besonders Anbieter von Live-Video-Streaming und der Gaming-Sektor profitieren. Daneben benötigen auch Anwendungen im Bereich des maschinellen Lernens geringe Latenzen.
Bei den „Local Zones“ ist, wie der Name bereits andeutet, die lokale Nähe entscheidend. Deswegen lohnt sich grade der Aufbau dieser Infrastrukturen in den großen Ballungszentren weltweit. Im Gegensatz dazu stehen Großrechenzentren vermehrt in Gebieten mit geringem Stromverbrauch und hohen Subventionen. Hier spielt die Latenz eine untergeordnete Rolle. Amazon selber spricht von einer weltweit bereits starken Forderung nach seinen Minirechenzentren als Grund für die deutliche Aufstockung. Somit werden sich die Standorte von derzeit 16 auf 48 verdreifachen.
Goldrausch im Cloud-Segment
Die Cloud-Technologien spielen eine immer größere Rolle, der Markt wächst rasant. Stichwort „Big Data“: Unternehmen greifen für Geschäftsentscheidungen immer stärker auf Daten zurück. Dabei liefern Cloud-Anbieter wie Amazon die Auslagerung der aktiven Verwaltung von Datensammlungen. Zusätzlich müssen sich die Kunden nicht mehr mit der Wartung von Servern rumschlagen. So können Konzerne ihre Skalierbarkeit erhöhen. Die Amazon Aktie konnte von diesem Trend bislang besonders stark profitieren. Der als Online-Buchhändler gestartete Konzern ist mit seinen Amazon Web Services (aws) heute Marktführer neben den zwei anderen Playern Microsoft Azure und der Google Cloud. Im vergangenen Jahr war die Cloud-Sparte mit einem Plus von 38 Prozent der größte Wachstumstreiber für Amazon. Dadurch konnten insgesamt 62 Milliarden US-Dollar umgesetzt werden. Noch dazu ist das Cloud-Geschäft mit einer Gewinnsparte von um die 30 Prozent sehr profitabel. So sorgen die aws für einen Großteil einen ständigen Nachschub an Cash, der für den Investitions-orientierten Konzern so wichtig ist.
Amazon Aktie wird seiner Natur gerecht
Der Schritt zur Erweiterung seiner „Local Zones“ erweist sich in diesem Kontext als logisch, für Amazon-Verhältnisse fast schon überfällig. Somit wird der Konzern seine Vormachtstellung in einem absoluten Zukunftsmarkt weiter festigen. Auch Microsoft war im Cloud-Wettrüsten vor kurzem mit SAP eine interessante Kooperation auf deutschem Boden eingegangen. Der Fokus vieler Unternehmen und Regierungen liegt auf einer schnellen und umfassenden Digitalisierung. In den nächsten Jahren wird das für einen verlässlichen Zustrom an Aufträgen im Cloud-Bereich sorgen. Die angekündigte Expansion der lokalen Rechenzentren um die Amazon Aktie beweist, dass der Konzern weiterhin aggressiv in sich selbst investiert. Für langfristig orientierte Anleger eine gute Nachricht.
Julian besitzt keine der im Artikel erwähnten Aktien.