Der US-amerikanische Eisenbahnkonzern Union Pacific (WKN: 858144) hat bereits letzte Woche sein aktuelles Quartalsergebnis vorgestellt. Gewinn und Umsatz konnten in den vergangenen drei Monaten deutlich zulegen. Somit trotzte das Transportunternehmen, das seine Erlöse vor allem durch den Gütertransport per Eisenbahn und Lastkraftwagen verdient, den hohen Treibstoffpreisen. Auch wenn die Erwartungen höher waren: Mit Blick auf die Weltlage ein gutes Signal für die Union Pacific Aktie.
Q1 2022 | Q1 2021 | Veränderung | |
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Umsatz | 5.860 Mio. US-$ | 5.001 Mio. US-$ | +17 % |
Nettogewinn | 1.630 Mio. US-$ | 1.341 Mio. US-$ | +22 % |
Gewinn je Aktie | 2,58 US-$ | 2,01 US-$ | +28 % |
Freier Cashflow | 675 Mio. US-$ | 803 Mio. US-$ | -18 % |
“Union Pacific translated revenue growth from a strong economy, our focused business development initiatives, core pricing gains, and positive business mix, into solid financial result. Operationally, we did not meet expectations, which is having an impact on our customers. We are taking actions to improve resource utilization, increase crews and locomotives where needed, and reduce freight car inventory levels to restore fluidity.”
Lance Fritz, CEO Union Pacific
Das Wichtigste im Überblick
Der Umsatz stieg zwischen Januar bis März um 17 Prozent auf 5,4 Milliarden US-Dollar. Union Pacific war vorher sogar von noch besseren Zahlen ausgegangen. Der Umsatzanstieg geht zum Großteil auf Preiserhöhungen zurück. Denn das Transportvolumen stieg in der gleichen Periode lediglich um vier Prozent an. Damit der Konzern die verstärkte Nachfrage nach Bahntransporten in Zukunft besser bedienen kann, sollen zusätzliche Züge eingesetzt und mehr Mitarbeiter eingestellt werden.
Im ersten Quartal stiegen die Treibstoffkosten von 411 auf 714 Millionen US-Dollar stark an. Die anderen Kostenbereiche entwickelten sich größtenteils stabil. Trotz der hohen Spritpreise wuchs der Nettogewinn um 22 Prozent auf 1,6 Milliarden US-Dollar an. Union Pacific profitierte hierbei auch von einem Rückgang der wetterbedingten Betriebsunterbrechungen im Vergleich zum Vorjahresquartal. Der Gewinn je Union Pacific Aktie stieg um 28 Prozent auf 2,58 US-Dollar. Dagegen sank der freie Cashflow um 19 Prozent auf 675 Millionen US-Dollar.
Union Pacific Aktie: Zu wenig Angestellte für reibungslosen Betrieb
Für das laufende Quartal wurden die Prognosen nun aufgrund der weiter hohen Treibstoffpreise leicht nach unten korrigiert. Bei Union Pacific waren während der Corona-Pandemie viele Stellen gestrichen worden. Zusätzlich versucht der Konzern durch Stellenstreichungen immer effizienter zu werden. Dies habe sich im vergangenen Quartal gerächt. So hatte man laut CEO Lance Fritz „nicht die notwendige Crew, um falls etwas schiefgeht“ die Fracht aus dem Netzwerk zu bekommen. Dies sei eine „schwierige Situation“ aus der man „bereits gelernt“ habe. Allerdings sei der Arbeitsmarkt derzeit sehr angespannt. Trotzdem sei es das Ziel pro Monat 100 bis 120 neue Stellen zu besetzen. Zeitgleich wolle man 100 neue Züge in das eigene Netzwerk integrieren. In Q1 kamen bereits 50 neue hinzu.
Die Union Pacific Aktie ist in den letzten fünf Jahren um knapp 130 Prozent gewachsen. Ob diese Entwicklung auch in Zukunft fortsetzen kann, hängt stark davon ab, ob man die wachsende Nachfrage auch bedienen kann. Das letzte Quartal stimmt mich erstmal optimistisch. Der Eisenbahnkonzern muss jetzt aber zeigen, dass man die Fehler der vergangenen Jahre auch schnell korrigieren kann.
Julian besitzt keine der im Artikel erwähnten Aktien.