Ende Januar veröffentlichte Givaudan (WKN: 938427) seine Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2021. CEO Gilles Andrier sprach in dem Zusammenhang von einem „erfolgreichen Start in unseren strategischen Zyklus 2025“. Der weltweit größte Hersteller von Duft- und Aromastoffen teilt die eigene Arbeit in strategische Fünf-Jahres-Pläne ein. In den vergangenen fünf Jahren nahmen Anleger der Givaudan Aktie eine Wertsteigerung von über 100 Prozent mit. Wie vielversprechend ist die neue Strategie?
Das Geschäftsjahr 2021
Mit einem Umsatz von 6,7 Milliarden Schweizer Franken wuchs Givaudan in 2021 um knapp über sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die beiden Geschäftssegmente „Taste & Wellbeing“ (54 %) sowie „Fragrance & Beauty“ (46 %) leisteten dabei recht ausgeglichen ihren Anteil am Geschäft der Schweizer. Der größte Markt blieb mit einem Anteil von 29 Prozent „Europa“. Hier hat der Konzern mit 31 Standorten auch die Großzahl seiner Fabriken stationiert. Dicht dahinter folgen die Regionen „Nord-Amerika“ (27 %) und “Asien/Pazifik” (25 %). Am dynamischsten entwickelte sich der Umsatz mit einem Plus von über 19 Prozent in „Lateinamerika“. Mit einem Anteil von elf Prozent am Gesamtgeschäft ist dieser jedoch aktuell noch der zweitkleinste Markt für Givaudan. Insgesamt sind die Umsätze in allen Regionen gestiegen.
Auch das EBITDA, mit 1,48 Milliarden (+6 %), sowie der Freie Cashflow, mit 843 Millionen Schweizer Franken (+3,9 %) entwickelten sich positiv. Einen mit 8,4 Prozent recht großen Teil seiner Umsätze hat Givaudan im vergangenen Jahr in die eigene Forschung und Entwicklung investiert. Geld, welches das Unternehmen mit Blick auf seine “Strategy 2025” gut anlegen sollte. Hierbei spricht das Management von einem guten ersten Jahr, welches die Grundlage zur Erreichung der selbstgesteckten Ziele gelegt habe. Doch was genau strebt Givaudan in den nächsten Jahren an?
Portfolioerweiterung, Klimapositivität, Wachstum!
Seit 2014 hat Givaudan 19 kleinere Unternehmen übernommen und dafür insgesamt 4,1 Milliarden Schweizer Franken investiert. Durch die voranschreitende Integration sollen sich das Kerngeschäft und die Akquisitionen gegenseitig positiv beeinflussen. Außerdem ist eine weitere Expansion über das aktuelle Portfolio hinaus geplant. Wir können also mit weiteren Übernahmen durch Givaudan rechnen. Zuletzt hatte der Konzern Ende Januar 48 Prozent der Nanovetores Gruppe gekauft. Das brasilianische Familienunternehmen ist bekannt für seine Verkapselungstechnologie für eine Reihe von Inhaltsstoffen auf dem Beauty-Markt. Mit der Investition wolle man das eigene „Active-Beauty-Geschäft”, eines der am schnellsten wachsenden Geschäftsfelder von Givaudan, weiter ausbauen. Außerdem sollen die Technologien von Nanovetores die eigenen Produkte nachhaltiger machen.
In Punkt drei des Strategiepapiers heißt es: „Wir zeigen unsere Liebe für die Natur durch wirkungsvolles Handeln“. Givaudan möchte bis 2030 die Emissionen im laufenden Betrieb um 70 Prozent und die der eigenen Versorgungsketten um 20 Prozent verringern. Ab 2040 will Givaudan dann klimapositiv sein. In all das will der Konzern ein durchschnittliches Umsatzwachstum von vier bis fünf Prozent in den nächsten vier Jahren integrieren. Der freie Cashflow soll gleichzeitig permanent über der zwölf Prozentmarke des Umsatzes liegen.
Wie ist die Givaudan Aktie ins neue Jahr gestartet?
Vor kurzem hat Givaudan vorläufige Zahlen für das laufende Q1 veröffentlicht. Auch wenn der Konzern an Wachstumsdynamik einbüßte, wurden die Erwartungen übertroffen. Das Umsatzwachstum liegt mit 6,4 Prozent deutlich über dem Zielbereich. Spannend wird, wie der Konzern auf die angekündigte Rallye der Rohstoffpreise reagiert. Für das laufende Jahr erwartet Givaudan einen Anstieg um neun Prozent. Dieser wird üblicherweise an die Kundschaft weitergegeben. Wenn das diesmal nicht gelingt, könnte darunter die Profitabilität leiden. Erst im Sommer, wenn Givaudan seine Halbjahreszahlen präsentiert, bekommen wir hier einen ersten Eindruck. Wir bleiben natürlich für euch am Ball. Ich bin weiter überzeugt von der Givaudan Aktie und erwarte, dass der zuletzt krisensichere Konzern seine mittel- und langfristigen Ziele erreicht.
Julian besitzt keine der im Artikel erwähnten Aktien.