In diesem Jahr bringt der Gaming-Konzern Electronic Arts (WKN: 878372) die letzte Ausgabe der weltbekannten FIFA-Reihe heraus. Aber der Saison 2023/24 wird das Fußballspiel dann EA Sports FC heißen. Doch nicht nur der für die Vermarktung so wichtige Titel geht für EA dann verloren. Dazu muss sich der Spielentwickler auch um wichtige Lizenzen kümmern. Hier scheint ein wichtiger Anfang nun gemacht. Die EA Aktie konnte in diesem Jahr um gute sechs Prozent zulegen!
Die ersten Lizenzen sind gekauft!
Womöglich plant der Weltfußballverband in Kooperation mit einem anderen Gaming-Konzern die Fortsetzung von FIFA. Doch hierüber gibt es noch keine konkreten Informationen. EA könnte daher auch im nächsten Jahr das Fußball-Gaming weiter dominieren. Damit das gelingt, muss der Konzern jedoch die hohen Ansprüche der FIFA-Spieler erfüllen. Über Jahre haben sie sich daran gewöhnt, dass die Vereine und Spieler der größten Ligen im Spiel vorhanden sind.
Der Anfang dafür ist gemacht. Für etwa 30 Millionen Euro pro Jahr sichert sich EA die Rechte für die spanische Profi-Liga LaLiga. Damit kann der Konzern auch in EA Sports FC unter anderem die Originalnamen der Spieler und Vereine verwenden. Der ständige Kampf um die Lizenzen hatte zuletzt zum Verlust einer wichtigen italienischen Mannschaft geführt. In FIFA 22 musste EA somit der Traditionsklub Juventus Turin als Piemonte Calcio bezeichnen. Der italienische Verein ist für die nächsten Jahre wieder mit an Bord. Bei EA will man größere Lizenzabwanderungen nach dem FIFA-Aus unbedingt vermeiden. Der Konzern äußerte sich zu der Thematik eindeutig:
„Einer der wichtigsten Aspekte einer EA SPORTS-Spielerfahrung [ist] das umfassende Eintauchen in die Welt des Spiels, was wir durch den Einsatz der echten Ligen, Teams und Talente untermauern.“
Unternehmensmeldung, Electronic Arts
Um sich weiter vom Fußball-Titel „eFootball“ des größten Konkurrenten Konami abzugrenzen, ist jetzt höchste Konsequenz gefragt. Doch bis jetzt sieht es gut aus. Bereits im vergangenen Jahr verlängerte EA den Vertrag mit FIFPRO. Die Spielergewerkschaft vertritt über 65.000 Profis und ist der Schlüssel zu authentischen Spielern in Fußball-Simulationen. FIFA gilt als das kommerziell erfolgreichste Spiel in der Geschichte von EA. Und auch im vergangenen Quartal war die Reihe ein wichtiger Umsatztreiber.
Das zweite Quartal von EA
Im zweiten Quartal konnte EA den Umsatz um satte 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigern. Somit nahm der Konzern in den Monaten April, Mai und Juni knapp 1,77 Milliarden US-Dollar ein. Der Großteil des Geldes fließt inzwischen über die Sparte „Live services and Otter“ (80 %) in das Unternehmen. Und auch dieses Mal wurde FIFA vom Management hervorgehoben. Demnach führten das „FIFA-Franchise und der erfolgreiche Start von F1“ zu einem weiteren „Quartal über den Erwartungen“.
Insgesamt kamen etwa 20 Millionen neue Zocker in das Spiele-Netzwerk von EA. Der Gewinn je EA Aktie kletterte ebenfalls beeindruckend. Von 0,71 US-Dollar je Wertpapier ging es um über 50 Prozent auf 1,11 US-Dollar hoch.
EA Aktie: Zu wenig Zeit für die FIFA!
Gut möglich, dass das letzte FIFA-Spiel unter der Mache von EA die Verkaufszahlen im Herbst noch einmal deutlich nach oben zieht. Interessant wird es aber erst ein Jahr später. Kann der Spiele-Entwickler Fußball-Simulation ohne die FIFA? Der Erfolg der anderen Sport-Spiele des Konzerns spricht hier eine klare Sprache. Zeit genug, die Fans an den neuen Namen zu gewöhnen, könnte EA bekommen. Um ein Konkurrenz-fähiges Spiel herauszubringen, braucht die FIFA vermutlich deutlich länger als ein Jahr. Wir werden die Situation für euch im Auge behalten. Die EA Aktie bleibt fester Bestandteil unserer Top 50!
Julian besitzt keine der im Artikel erwähnten Aktien.