Nach der Präsentation durchwachsener Zahlen für das vergangene Quartal hat PayPal (WKN: A14R7U) seinen Ausblick für das Gesamtjahr nach unten korrigiert. Dennoch legte die PayPal Aktie nachbörslich zu. Der Markt war bereits von einer solchen Entwicklung ausgegangen. Nach der Veröffentlichung der Q4-Zahlen im Februar war das Wertpapier noch krachend eingebrochen.
Q1 2022 | Q1 2021 | Veränderung | |
---|---|---|---|
Umsatz | 6.483 Mio. US-$ | 6.033 Mio. US-$ | +7,5 % |
Gewinn je Aktie | 0,43 US-$ | 0,92 US-$ | -53,3 % |
Das Wichtigste im Überblick
Zwar konnte der Online-Bezahldienst die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozentpunkte auf 6,5 Milliarden US-Dollar anheben. Damit lagen sie sogar leicht über den Prognosen. Zeitgleich brachen die Gewinne jedoch ein. Das Nettoergebnis sank im Jahresvergleich um satte 54 Prozent auf 509 Millionen US-Dollar. Der Gewinn pro PayPal Aktie ging runter auf 88 Cent. CEO Dan Schulman kommentierte die Zahlen selbstkritisch: „Unsere Anteilseigner erwarten mehr von uns als das, was wir in den vergangenen Quartalen erreicht haben.“ Das Umsatzwachstum kann derzeit nicht mit der Dynamik der letzten Jahre mithalten. Auch das gesamte Transaktionsvolumen zog mit plus 15 Prozent so schwach an wie seit fünf Jahren nicht mehr. Heute nutzen weltweit 429 Millionen Nutzer die PayPal-Dienste, dies sind neun Prozent mehr als noch vor drei Monaten.
Und derzeit sieht es nicht nach schneller Besserung aus, im Gegenteil. Die Erwartungen für das laufende Quartal wurden teils deutlich nach unten korrigiert. Der Gewinn je PayPal Aktie werde zwischen 3,81 und 3,93 US-Dollar liegen. Vorher war man von 4,60 bis 4,75 US-Dollar ausgegangen. Das ist eine Korrektur nach unten von mehr als 17 Prozent. Auch das Transaktionsvolumen soll nicht um 21 bis 23, sondern lediglich um 15 bis 17 Prozent anwachsen.
PayPal Aktie: Wenig macht derzeit Hoffnung!
Als Gründe für den anhaltenden Negativtrend werden verschiedene Faktoren genannt. Das eBay-Ende wirke sich noch immer negativ auf das Transaktionsvolumen aus. Daneben bremst das Ende des Zahlungsdienstes in Russland sowie der Rückgang des Onlinehandels durch das Ende der Corona-Einschränkungen. Und als wäre das noch nicht genug, lasse auch die allgemeine Kauflaune durch die anhaltende Inflation weiter nach.
Immerhin die neue Strategie der stärkeren Monetarisierung der Nutzerbasis scheint ein wenig zu fruchten. PayPal hatte diese im Februar angekündigt. Pro aktivem User wurden in diesem Quartal elf Prozent mehr Transaktionen verzeichnet als zuvor. Das verdeckt aber bei weitem nicht die massiven Probleme, mit denen der Konzern derzeit zu kämpfen hat. Auch wenn in den Kurs der PayPal Aktie die aktuelle Entwicklung schon einberechnet ist: Wir halten zum jetzigen Zeitpunkt verstärkt Abstand und warten erst einmal die Entwicklung in den nächsten Monaten ab.
Julian besitzt keine der im Artikel erwähnten Aktien.